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Verkehrsbetriebe Karlsruhe mit Integrationspreis ausgezeichnet

Seit vielen Jahren helfen die VBK Geflüchteten beim Start ins Berufsleben. Dafür wurde das kommunale Verkehrsunternehmen nun mit dem Karlsruher Integrationspreis geehrt.

Ausbildungsleiter Stefan Mock nahm den Integrationspreis stellvertretend für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe entgegen. Foto: ibz/Nicole Blaffert

Die Karlsruher Verkehrsbetriebe (VBK) sind mit dem Karlsruher Integrationspreis ausgezeichnet worden. Seit vielen Jahren bietet das kommunale Verkehrsunternehmen Ausbildungsplätze für Geflüchtete an und unterstützt junge Menschen mit Migrationshintergrund so beim Start in ihrer neuen Heimat.

In seiner Laudatio würdigte Dieter Bürg, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Karlsruhe, das herausragende und langjährige Engagement der VBK, das weit über das reine Angebot von Ausbildungsplätzen für Geflüchtete hinausgehe. „Die VBK sehen auch die besonderen Bedürfnisse dieser jungen Menschen. Bei Bedarf erhalten sie psychologische Hilfen oder sie werden ganz praktisch bei der Wohnungssuche oder Behördengängen unterstützt. Dabei ist nicht nur Anspruch der VBK, jungen Geflüchteten eine berufliche Perspektive zu ermöglichen. Die VBK wollen selbst auch von den diesen jungen Menschen lernen: Sie wollen selbst andere kulturelle Hintergründe erfahren und so das Unternehmen zu einem weltoffenen Betrieb machen“, betonte Bürg.

VBK richten zusätzliche Ausbildungsplätze im Betriebshof West ein

Vor vier Jahren – als auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise Hundertausende Menschen in Deutschland Zuflucht vor Krieg, Vertreibung und Terror fanden – richteten die VBK in Zusammenarbeit mit der Albert-Einstein-Schule in Ettlingen eine komplett neue Vorbereitungsklasse für geflüchtete junge Menschen mit dem Schwerpunkten Feinwerkmechanik und Elektronik ein. Diese Klassen wurden in den Folgejahren fortgeführt.

Für den praktischen Teil der Ausbildung schuf die VBK im Werkstattbereich ihres Betriebshofes West am Karlsruher Rheinhafen sieben zusätzliche Ausbildungsplätze – damit es zu keiner Konkurrenz-Situation mit dem heimischen Bewerber-Markt kommt. Schüler der Vorbereitungsklasse, die bei den VBK keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, konnten größtenteils in andere Betriebe weitervermittelt werden oder wurden über Praktika an die Arbeitswelt in Deutschland herangeführt. Viele der Azubis haben aufgrund ihrer Herkunftsländer bzw. ihres Flüchtlingsstatus eine gute Bleibeperspektive.

Toleranz und Vielfalt als Bestandteil der Unternehmenskultur

Die VBK wollen auch zukünftig weiterhin gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Integration von Geflüchteten in Deutschland gelingt. Auch als Unternehmen selbst habe man von der kulturellen Vielfalt, die die Azubis in den Werkstattbereich einbringen, profitiert: „Diese Auszubildenden sind trotz der Herausforderungen, die das Projekt im Alltag mit sich bringt, eine absolute Bereicherung für unser Unternehmen und unsere Belegschaft. Wir können so nicht nur die Fachkräfte von morgen ausbilden, die wir dringend benötigen. Sondern diese jungen Menschen erweitern unseren eigenen Horizont und wir können viel voneinander lernen“, macht VBK-Ausbildungsleiter Stefan Mock deutlich.

Auch Pamela Matheis vom VBK-Personalmanagement zieht eine positive Zwischenbilanz des Kooperationsprojektes, das vom Landkreis Karlsruhe unterstützt wird. „Wir geben den jungen Menschen nicht nur was, wir bekommen auch viel zurück. Unser Betriebsklima hat sich sehr positiv verändert. Es konnten Vorbehalten und Unsicherheiten, die es zu Beginn des Projekts auch in einigen Teilen in unserer Belegschaft gab, abbauen. Deshalb möchten wir diese Erfolgsgeschichte gerne fortschreiben.“

Der Karlsruher Integrationspreis wird jedes Jahr vom Internationalen Begegnungszentrum Karlsruhe (ibz) ausgelobt. Mit diesem Preis ehrt der Verein Einzelpersonen, Gruppen und Unternehmen in der Fächerstadt für ihr Engagement zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Preis soll ermutigen, für einen friedlichen und gewaltfreien Umgang miteinander einzustehen. Dieses Jahr fand die Preisverleihung zum 24. Mal statt.