Festakt im Karlsruher Schloss: Verkehrsminister Winfried Hermann (m.) überbrachte KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon (r.) und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (l.), dem Aufsichtsratsvorsitzenden des KVV, die Glückwünsche des Landes Baden-Württemberg zum 25-jährigen Bestehen des Karlsruher Verkehrsverbundes. Foto: Paul Gärtner/KVV
Mit einem Festakt im Karlsruher Schloss feierte der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) heute Abend sein 25-jähriges Bestehen. Vor rund 90 geladenen Gästen erinnerten Oberbürgermeister und KVV-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Frank Mentrup, Verkehrsminister Winfried Hermann und KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon an die Anfänge des Verkehrsverbunds und gaben einen Ausblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen für den öffentlichen Nahverkehr am Mittleren Oberrhein.
„Der KVV ist zu einem geschätzten und unverzichtbaren Akteur in unserer prosperierenden Region geworden und als Marke fest im Alltag der Menschen verankert“, betonte Dr. Mentrup. Den Gründern des Verkehrsverbundes und allen beteiligten Akteuren sei es seitdem gelungen, in 25 Jahren eine „wahre Erfolgsgeschichte zu schreiben“ und ein attraktives Mobilitätsangebot zu schaffen, das gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadebatte weiter an Bedeutung gewinne: „Jeder Fahrgast in der Stadtbahn bewegt sich klimaneutral und kann trotzdem in kurzer Zeit lange Strecken zurücklegen - darauf kommt es in Zeiten des Klimawandels an“, so Mentrup.
"Der KVV entwickelt sich als innovativer Mobilitätsverbund ständig weiter“
KVV-Geschäftsführer Dr. Pischon hob die zukunftsweisende Idee hinter der Gründung des KVV hervor. „Unser Verkehrsverbund war von Beginn an darauf ausgerichtet, die Vision eines einheitlichen Tarifs und aufeinander abgestimmten Nahverkehrsangebots in die Tat umzusetzen und dabei stets die Wünsche und Bedürfnisse des Fahrgastes im Blick zu haben.“ Pischon dankte den Gesellschaftern, dem Land Baden-Württemberg und den regionalen Aufgabenträgern für die gute und zielorientierte Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten. In seine Dankesworte schloss er auch die einzelnen Verkehrsunternehmen ein, die unter dem Dach des KVV mit ihren Bussen und Bahnen tagtäglich eine halbe Million Fahrgäste befördern.
Verkehrsminister Hermann sagte: „25 Jahre KVV heißt 25 Jahre attraktiver Verkehr in der Region Mittlerer Oberrhein.“ Gleichzeitig lobte er den innovativen Geist, der den KVV seit seiner Gründung bis heute auszeichnet. So sei der KVV einer der ersten Verbünde im Südwesten gewesen, der eine elektronische Fahrplanauskunft eingeführt oder einen Fahrgastbeirat ins Lebens gerufen habe. „Und als Betreiber des Testfeldes für autonomes Fahren entwickelt der KVV die Mobilität für morgen und vernetzt mit dem Projekt regiomove die unterschiedlichen Verkehrsträger ̶ Busse, Bahnen, Leihräder oder Carsharing-Angebote ̶ miteinander. So entwickelt sich der KVV als innovativer Mobilitätsverbund ständig weiter.“
Einheitliches Tarifsystem und steigende Fahrgastzahlen
Ein Fahrplan, ein Tarif, eine Fahrkarte: Mit der Gründung des KVV vor 25 Jahren begann rund um Karlsruhe eine neue Ära im öffentlichen Nahverkehr. Bis dato boten in der Region gut zwei Dutzend Verkehrsunternehmen ihre Mobilitäts-Dienstleistungen mit jeweils einem eigenen Tarif an. Entsprechend kompliziert war dieses Angebot für den Fahrgast, musste dieser doch beim Umstieg zwischen den verschiedenen Verkehrsunternehmen stets eine neue Fahrkarte kaufen. Mit dem Start des KVV am 29. Mai 1994 konnte ein einheitliches Tarifsystem etabliert werden. Zudem plant und koordiniert der KVV seit 25 Jahren im Auftrag seiner Gesellschafter – hierzu zählen die Stadt- und Landkreise in der Region Karlsruhe – und der beteiligten Verkehrsunternehmen die Leistungen des öffentlichen Nahverkehrs am Oberrhein mit mehr als 250 Bus- und Bahnlinien, ist erster Ansprechpartner für die Kunden und verantwortlich für das Marketing.
Die erfolgreiche Entwicklung des KVV zum inzwischen drittgrößten Verkehrsverbund in Baden-Württemberg lässt sich auch eindrucksvoll an den Fahrgastzahlen ablesen. Nutzten im Jahr 1995 rund 102 Millionen Fahrgäste die umweltfreundlichen und attraktiven Mobilitätsangebote im Verbundgebiet, steigen heute rund 170 Millionen Menschen pro Jahr in die Busse und Bahnen zwischen Heilbronn, Germersheim, Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim ein.
"Karlsruher Modell" bringt Fahräste ohne Umsteigen an ihr Ziel
Maßgeblich zu dieser Erfolgsgeschichte beigetragen hat das so genannte und weltweit renommierte „Karlsruher Modell“: Durch die Verknüpfung des innerstädtischen Straßenbahnverkehrs der Fächerstadt mit den Eisenbahnstrecken des Umlandes mit Zweisystem-Stadtbahnen können die Fahrgäste umsteigefrei ihre Ziele in der Region erreichen. Bereits 1992, also zwei Jahre vor der Gründung des KVV, wurde die erste Stadtbahnstrecke von Karlsruhe in Betrieb genommen. In den Folgejahren wurde das Streckennetz unter Dr. Dieter Ludwig, dem Erfinder des „Karlsruher Modells“, stetig ausgebaut und erstreckt sich inzwischen mit einer Gesamt-Linienlänge von 933 Kilometern auf vier Landkreise und drei kreisfreie Städte, „wodurch die Region noch enger zusammengewachsen ist“, hob Verkehrsminister Hermann hervor.
Sein 25-Jähriges Bestehen hat der KVV in den vergangenen Monaten unter dem Motto „Bunter als je zuvor“ auch gemeinsam mit seinen Fahrgästen mit zahlreichen Aktionen gefeiert, etwa durch kostenlose Besuche im Karlsruher Zoo, in Kinos oder den Freibädern der Fächerstadt. Eine Broschüre zum Jubiläum des KVV mit vielen interessanten Geschichten rund um den Verkehrsverbund ist in allen KVV-Kundenzentren erhältlich.
Mehr Informationen zum Jubiläum des KVV gibt es hier.