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EINE FAHRT MIT …
Seele des Filmemachers, seine große Freiheit – Karlsruhe ist als Filmstadt nicht wirklich
das ist manchmal nicht so gut (lacht), aber bekannt. Zu Unrecht, sagst Du …
manchmal eben auch ganz toll. Da ist alles Was viele ja nicht mitbekommen: Die Stadt
dabei, häufig im Kurzfilmformat, in dem man ist als Drehort sehr beliebt, die Einheimischen
noch schneller auf den Punkt kommen muss: werden es vielleicht erkennen, wenn im Stutt-
Komödie, Krimi, Romanze, Splatter-Horror, garter oder Ludwigshafener Tatort Straßen
was Künstlerisches, nun ja, eher Durchge- oder Gebäude aus Karlsruhe zu sehen sind …
knalltes, und dann noch eine Doku. Das Filmboard Karlsruhe, in dem ich mich
auch engagiere, ist eine wichtige Anlaufstel-
Du hast selbst schon einige Kurzfilme ge- le für alles, was Film angeht. Wir unterstüt-
dreht, zuletzt „Der Zirkel“ – eine Mystery- zen Drehcrews bei der Suche nach geeigneten
Story, die in Karlsruhe verortet ist … Locations und haben Schauspieler, Statisten,
Ich habe die Stadt und ihre Geschichte schon Beleuchter oder auch Techniker in unserer
öfter als Setting genommen, Kartei. Und wir helfen bei logistischen Fra-
„KARLSRUHE schließlich gibt es hier span- gen, etwa wenn eine Crew wie kürzlich einen
HAT ALLES: ALT nende historische Themen und Stellplatz für ihre 40 Lkws braucht …
UND NEU, interessante Orte. Der Film lief Was macht die Stadt denn eigentlich als
bereits auf mehreren Indepen-
INDUSTRIE UND dent-Festivals und wurde auch Drehort so attraktiv?
VIEL GRÜN, schon prämiert, darüber freue Karlsruhe hat eigentlich alles: alt und neu, In-
SCHWARZWALD ich mich sehr. dustrieanlagen und viel Grün, den Schwarz-
wald auf der einen, die Rheinebene auf der
UND RHEIN.“ Lohnt sich das finanziell, anderen Seite. Ich wohne wieder in Knielin-
wenn ich fragen darf? gen, einmal über die Alb Richtung Rhein. Hier
DIE FÄCHERSTADT BIETET VIELFÄLTIGE LOCATIONS Darum geht es nicht, die meis- bin ich auch groß geworden und ich erinnere
UND IST BELIEBTER DREHORT FÜR MANCHE
FILMPRODUKTION, WEISS NADINE KNOBLOCH ten Festivals loben nicht mal mich, dass ich früher immer auf dem Schoß
ein Preisgeld aus. Im Gegen- meiner Mutter eingeschlafen bin, wenn wir
teil: Als Filmemacher musst du eine Einreich- den für mich damals laaangen Weg mit der
gebühr entrichten. Viel wichtiger ist, dass Bahn in die Stadt gefahren sind. Heute nehme
jemand zu sehen bekommt, was du gemacht ich die gleiche Strecke, um zu unserem Büro
hast – ich drehe ja nicht für meine eigene Fest- auf dem Gelände vom Alten Schlachthof zu
platte! Ist dein Film gut, wirst du auf den Fes- kommen. Und dann sehe ich, wie sich alles
tivals gezeigt. Hast du Schrott gedreht, hagelt immer wieder verändert in der Stadt. Diese
es Absagen. Vielfalt ist faszinierend.
ZIEMLICH UMTRIEBIG:
Unterwegs ins Büro,
auf Location-Suche oder
bei der Filmproduktion –
Nadine Knobloch hat viel Foto: Jasmin Vollmer
auf dem Zettel.