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Drei Männer in Anzügen stehen vor dem Karlsruher Schloss
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Hunderte Fahrgäste geben Feedback zum 1:1-Modell der neuen TramTrains

Unter dem Motto „Testen, Fühlen, Probesitzen“ besuchten im Januar rund 1000 interessierte Fahrgäste die MockUp-Ausstellung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Karlsruher Westen und machten die Veranstaltungen damit zu einem vollen Erfolg. Die Verkehrsunternehmen hatten an insgesamt vier Tagen neben der breiten Öffentlichkeit auch Vertreter*innen von Behindertenverbänden, den Fahrgastbeirat, politische Entscheidungsträger*innen und Mitarbeitende eingeladen, sich ein Bild von dem 1:1-Fahrzeugmodell der neuen Tram-Train-Generation zu machen. „Wir wollten die Menschen so früh wie möglich in das Projekt miteinbeziehen und ihnen vor Produktionsbeginn der neuen Bahnen die Möglichkeit bieten, Probe zu sitzen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Offensichtlich haben wir damit voll den Nerv unserer Fahrgäste getroffen, denn die Resonanz war riesig“, freut sich Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer von AVG und VBK. Erstmals haben sich die Verkehrsunternehmen bei der Beschaffung neuer Bahnen für ein Fahrzeug-MockUp entschieden. 

Vom Senioren über die Familie mit bahnbegeisterten Kindern und der Berufspendlerin bis hin zu Fahrgästen im Rollstuhl waren durchweg alle Fahrgastgruppen vertreten, sodass sich für die Projektleitung der Verkehrsunternehmen der erhoffte wertvolle Querschnitt an Rückmeldungen zu dem modernen Fahrzeug ergab. Mithilfe von Fragebögen und im persönlichen Gespräch mit den Expert*innen konnten die Besucher*innen ihre Meinung kundtun. Rund 750 Bewertungsbögen wurden abgegeben. „Das Feedback war insgesamt sehr positiv. Den Fahrgästen gefällt, was wir ihnen für den ÖPNV in der Karlsruher Innenstadt und in der Region anbieten werden“, zeigt sich Höglmeier zufrieden. Die barrierefreie Einstiegssituation beispielsweise bewerten mehr als 95 Prozent der Fahrgäste mit sehr gut oder gut. Beim Außendesign setzten rund 85 Prozent der Menschen ihr Kreuz bei gut oder sehr gut. Bei der Innenraumaufteilung gab es im Schnitt die Note 2.

Verbesserungsvorschläge brachten einige der Besucher*innen beispielsweise zu den Festhaltemöglichkeiten in der Bahn ein. Hier besteht der Wunsch, noch mehr Halteschlaufen anhängen zu lassen. Viel schriftliches Feedback gab es außerdem zu den Lademöglichkeiten für elektronische Geräte und der Anzahl sowie Position der Haltewunschtaster. Regen Gebrauch machten die Fahrgäste von der Möglichkeit, außerhalb des Modells verschiedene Fahrzeugsitze zu testen. 

„Wir haben zahlreiche konkrete und sehr konstruktive Anregungen von den Fahrgästen und auch von unseren Mitarbeiter*innen erhalten. Das bringt uns wirklich weiter. Die Entscheidung für ein MockUp war genau die richtige. Ein Bahnmodell in Originalgröße kann die beste 3-D-Konstruktion auf dem Bildschirm einfach nicht ersetzen“, resümiert Höglmeier. Zusammen mit der Projektleitung ist die Geschäftsführung bereits in Gespräche mit dem Fahrzeughersteller eingestiegen, um gemeinsam zu eruieren, welche Anpassungen technisch machbar sind und umgesetzt werden. Bis Ende des ersten Quartals werden die Bahnen für AVG und VBK dann finalisiert. „Wir werden unsere Fahrgäste in dem Prozess bis zur ersten Fahrt weiter mitnehmen und auf dem Laufenden halten“, verspricht Höglmeier.

75 neue Stadtbahnfahrzeuge wird die AVG ab 2025 für das Regionalnetz erhalten. 73 Niederflurbahnen der neuesten Generation gehen ab 2026 an die VBK für den Stadtverkehr in Karlsruhe. Die beiden Karlsruher Unternehmen, beziehungsweise für die AVG stellvertretend das Land Baden-Württemberg, beschaffen ihre Neufahrzeuge im Rahmen eines einzigartigen Projekts zusammen mit vier weiteren Bestellern aus Deutschland und Österreich. Produziert werden die TramTrains vom Schienenfahrzeughersteller Stadler im spanischen Valencia.